Hintergründe

Das Wer, das Wie und das Warum

Beschäftigt man sich mit der Darstellung von nicht-menschlicher Spezies und Landschaft, ist ein Aspekt inhärent und unvermeidlich: die Position des Menschen in der Natur. Was tun wir, wie betrachten wir, wie definieren wir unsere Verbindung zu dem Ökosystem, dessen Teil wir sind, hier und jetzt, im 21. Jahrhundert, in der westlich geprägten Welt oder anderswo. Wie leben wir, wie definieren wir Heimat, Heimatlosigkeit oder die Notwendigkeit von Migration, was verbindet uns in unserer Existenz mit einer anderen Spezies.

Seit meinem Umzug in die Vulkaneifel, einer ländlichen Gegend geprägt von urwüchsiger Natur und einer außergewöhnlichen geologischen Geschichte, haben diese Fragen erneut an Wichtigkeit gewonnen. Auf meinen Streifzügen entdeckte ich riesige Steinbrüche – meist außer Sichtweite der Öffentlichkeit –, in denen Lava und Vulkangestein z.B. für den Straßenbau oder die Verwendung in Privatgärten abgetragen wird. Anhand dieser Steinbrüche stellte sich mir die Frage nach Heimat oder „dem Vertrauten“: die Tatsache, dass eine augenscheinlich unveränderliche, immerwährende Landschaft, ein Berg, eine Hügelkuppe, eine natürliche, sehr vertraute Struktur, die einem als Heimat in Fleisch und Blut übergegangen ist, einer radikalen Veränderung unterworfen sein kann, die durchaus mit einem elementaren Verlust einhergeht. Es ist daher keine Überraschung, dass ich mich zunehmend mit den Rechten der Natur (nicht zu verwechseln mit dem Naturrecht des Menschen) im Sinne der Naturethik beschäftige.

Ich entschied mich dafür, die Steinbrüche in schwarzweißen Holzschnitten zu dokumentieren. Das Werkzeug, mit dem ich das Holz schneide, hinterlässt ähnliche Spuren wie die schweren Maschinen, die sich in die Landschaft graben und tiefe Kerben zurücklassen. Im Einklang mit diesem Thema versuche ich so nachhaltig wie möglich zu arbeiten. Meine Druckstöcke sind Abfallholz: sie stammen aus den Abfallcontainern von regional ansässigen Schreinereien oder wurden mir freundlicherweise überlassen. 

Steinbruch zwischen Dohm und Hillesheim

Rother Berg bei Bell

Zu diesem Thema kann ich die Homepage der Interessengemeinschaft Eifelvulkane sehr empfehlen. Die Gruppe engagiert sich bereits seit vielen Jahren aktiv für den Erhalt der Vulkanberge und die Aufklärung in der Bevölkerung, letzteres übrigens mit großem Erfolg.
Link zur Seite: https://eifelvulkane.wordpress.com/